Weibliche Führungskunst

Um es gleich vorweg zu sagen: Weibliche Führungskunst ist Prozess und Resultat Weiblichen Erwachens, ein Zusammenspiel aus körperlicher, geistiger, spiritueller und seelischer Ganzheit.

Auf der äußeren Ebene, beispielsweise beruflich, ist sie ein kooperativer Umgang mit Position, Wissen, Potenzialen, Talenten, Macht und Einflussnahme. Mit „weiblich“ meine ich ein Prinzip, eine Qualität, eine Haltung, nicht per se das Geschlecht. Wohlgleich Frauen aufgrund ihrer Geschichte und Zukunft – Unterdrückung wie Emanzipation und Befreiung sowie einer zu beobachtbaren neuen Welle von Erwachen - doch ein größeres Verlangen nach einer solchen Kunst von Führung verspüren, die verstärkt aus Herz- und Körperwissen und Kooperation schöpft.

Das Weibliche schafft Raum für Verbindung und Beziehung, um dem Offenen, dem Noch-Nicht, dem, was sich entfalten will, Vertrauen, das Empfangende zu schenken, sodass neue und wahrhaft kreative Möglichkeiten entstehen. Das Weibliche, in seiner ursprünglichen Essenz, ist Liebe und Schöpfung als aktive Empfängnis und gleichzeitig Umwandlung von in den Schoß (damit ist auch der Geist gemeint) und in das Herz getränkter wahrer Worte, Samen und Gaben, des in die Welt, in die Materie wollende, drängende, zu gebärende Licht und Leben. Weibliche Führung ist der Anfang, etwas Neues in die Welt einzuladen, was wir heute in Zeiten von Chaos und Unordnung benötigen.

Führung aus und mit dem weiblichen Prinzip braucht in der heutigen Zeit wieder Initiation in den Ursprung dieser Kunst. Dieser Weg braucht Mut, Erinnerung, Wachheit, Schwestern-schaft und Aneignung, zugleich seine Adaption in die heutige Zeit mit ihren Herausforderungen. Diese Führungskunst ist Wissen und Weisheit in Partnerschaft, in dem Bewusstsein, als Frau Führungskraft des Lebens zu sein und zu werden und dies in aller Verantwortung und Konsequenz zu bejahen. Nicht allein: im Kreis von Frauen ist dieser Schulungsweg wie eine gemeinsam geteilte Mahlzeit, wie eine Neuerweckung und Feier gelebter, sinnlicher, souveräner Weiblichkeit im Frausein des 21. Jahrhunderts.

Regina Hunschock